Pressemitteilung des BDLS 09 / 23
Berlin - Auch am heutigen Tage setzt ver.di an mehreren deutschen Flughäfen die Streiks fort. Es ist auch damit zu rechnen, dass in der nächsten Woche weitere Flughäfen bestreikt werden.
„Was hier passiert, hat mit Warnstreiks nichts mehr zu tun. Publikumswirksam und im Sinne einer Mitgliederwerbekampagne legt ver.di die Flughäfen ganztägig lahm und trifft damit den innerdeutschen Luftverkehr großflächig sowie eine Vielzahl an internationalen Verbindungen“, so BDLS-Präsident Udo Hansen. Was noch einmal unterstrichen werden muss: es geht nicht um Entgelterhöhungen. Vollzeitbeschäftigte in der Passagierkontrolle verdienen seit dem 1. April rund 3.600 € inklusive Zulagen und sonstigen Vergünstigungen. „Die Aussagen, wir hätten kein Angebot gemacht, sind schlichtweg gelogen. Wir haben ein Angebot zur Erhöhung der Nacht-, Feiertags- und Mehrarbeitszuschläge gemacht. Ver.di hingegen ist seit Aufstellung der Forderungen keinen Schritt auf uns zugegangen. In Verhandlungen ist es üblich, dass jede Seite Zugeständnisse macht, aber ver.di ist bei der Maximalforderung geblieben. Dazu gehört auch die Einführung eines Samstagszuschlages für ein Gewerbe, in dem üblicherweise auch an Samstagen gearbeitet wird. Das ist nicht durchsetzbar“, so Hansen abschließend.
Bislang wurde der Verband von ver.di auch nicht über die Streikmaßnahmen informiert und erfuhr nur aus der Presse davon. Ein solches Verhalten ist in einer gelebten Sozialpartnerschaft eigentlich unüblich. Für Passagiere und alle Betroffenen der Streikmaßnahmen fordert der BDLS ver.di auf, von weiteren Streikmaßnahmen abzusehen und den Konflikt in den Verhandlungen am 27./28. April 2023 in Berlin endgültig und verantwortungsvoll zu lösen.
Brancheninformationen (www.bdls.aero)
Die Luftsicherheitsunternehmen an den Verkehrsflughäfen in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 25.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2022 lag der Umsatz der Branche bei 925 Mio. Euro. Die im BDLS organisierten Unternehmen haben mit ca. 740 Mio. einen Anteil von fast 75 % am Markt. Sie beschäftigen rund 13.500 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Bereichen §§ 5, 8, 9 und 9a LuftSiG sowie Servicedienstleistungen. Darunter sind rund 8.000 als Luftsicherheitsassistentinnen und –assistenten, etwa 4.600 als Luftsicherheitskontrollkräfte und rund 1.200 mit Servicetätigkeiten.