Pressemitteilung des BDLS 02 / 23
Berlin – Der heutige Streik am Flughafen Berlin ist absolut unangemessen und entbehrt jeglicher Grundlage. Ver.di hat zu einem ganztägigen Streik für die Beschäftigten in der Luftsicherheit am Flughafen Berlin aufgerufen. Zusätzlich werden am gleichen Tag auch die Bodenverkehrsdienste bestreikt, was somit den gesamten Flughafen lahmlegt und Tausenden von Passagieren schadet.
„Man muss bedenken, dass es bei diesem Streik nicht um eine Entgelterhöhung geht. Diese haben die ca. 25.000 Beschäftigten bereits ab dem 1. Januar 2023 erhalten bzw. erhalten sie zum 1. April 2023“, so Cornelia Okpara, Geschäftsführerin des BDLS. Die letzte Entgeltrunde brachte den Beschäftigten Erhöhungen von bis zu 28,2 Prozent. Die Beschäftigten in der Fluggast- und Gepäckkontrolle erhalten dann monatlich rund 3.300 Euro. Hinzukommen noch Zulagen und Zuschläge sowie eine Shopping-Card. Der Entgelttarifvertrag gilt noch bis Ende des Jahres. Streitpunkt sind nun aber die Zeitzuschläge.
Absolut falsch sei die Behauptung, dass die Arbeitgeberseite sich nicht bewegt habe. Man sei bereit gewesen, die Bezahlung von Mehrarbeit auch für Teilzeitbeschäftigte zu verbessern und zusätzlich für Mitarbeiter, die sonntags und feiertags in der Nacht arbeiten, einen 15 % höheren Lohn zu vereinbaren. Leider hat es aber auf der Seite der Gewerkschaft keine Bewegung gegeben und man habe an einer Forderung wie etwa der Einführung eines Samstagszuschlages festgehalten. „Die Verhandlungen waren auf einem guten Weg und eine erste Annäherung zeichnete sich ab. Jetzt zu einem Streik aufzurufen und damit einmal wieder Passagiere zu schädigen ist absolut unverständlich und nicht sachgerecht“, so Okpara abschließend.
Brancheninformationen (www.bdls.aero)
Die Luftsicherheitsunternehmen an den Verkehrsflughäfen in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 25.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2021 lag der Umsatz der Branche bei 848 Mio. Euro. Die im BDLS organisierten Unternehmen haben mit ca. 637 Mio. einen Anteil von fast 75 % am Markt. Sie beschäftigen rund 13.500 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Bereichen §§ 5, 8, 9 und 9a LuftSiG sowie Servicedienstleistungen. Darunter sind rund 8.000 als Luftsicherheitsassistentinnen und –assistenten, etwa 4.600 als Luftsicherheitskontrollkräfte und rund 1.200 mit Servicetätigkeiten.