Berlin – Die Gewerkschaften ver.di und dbb tarifunion und beamtenbund startete am heutigen Montag mit deutlicher Ablehnung gegenüber des von den Arbeitgebern unterbreiteten Angebotes in die Tarifverhandlungen. Das unterbreitete Angebot von bis zu 6 Prozent Erhöhungen in den nächsten zwei Jahren steht weiterhin Forderungen von über 40 Prozent gegenüber. „Trotz der bekanntlich sehr angespannten wirtschaftlichen Lage des Luftverkehrs halten die Gewerkschaften an ihren extrem hohen Forderungen fest“, so Verhandlungsführer Rainer Friebertshäuser.
Da sich die Forderungen der Gewerkschaften angesichts der Corona-Krise nicht auf eine gute wirtschaftliche Lage der Branche beziehen können, stützt sie sich auf allgemein wirtschaftliche Vorgänge, wie die derzeit erhöhte Inflationsrate und höhere Energiekosten. „Wir verstehen natürlich, dass sich diese Faktoren auf die finanzielle Situation der Beschäftigten auswirkt, dies ändert allerdings nichts daran, dass die Pandemie tiefe Einschnitte in der Branche hinterlassen hat und nicht abzusehen ist, ob und wenn, wie schnell, sich die Branche erholen wird“, so Friebertshäuser. Solange die Gewerkschaft an den unrealistischen Forderungen festhält, sei eine Einigung nicht in Sicht.
Brancheninformationen (www.bdls.aero)
Die Luftsicherheitsunternehmen an den Verkehrsflughäfen in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 23.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2020 sank der Umsatz der Branche von 962 Mio. Euro im Vorjahr, um ca. 15 Prozent, auf rund 817 Mio. Euro. Auch für 2021 ist mit einem weiteren, nicht unerheblichen, Umsatzrückgang zu rechnen. Die im BDLS organisierten Unternehmen haben mit ca. 637 Mio. einen Anteil von fast 78 % am Markt. Sie beschäftigen rund 15.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Bereichen §§ 5, 8, 9 und 9a LuftSiG sowie Servicedienstleistungen. Darunter sind rund 8.700 als Luftsicherheitsassistentinnen und –assistenten, etwa 5.000 als Luftsicherheitskontrollkräfte und rund 1.300 mit Servicetätigkeiten.