Pressemitteilung des BDLS 06 / 23
Berlin – Am heutigen Tag hat der BDLS den Gewerkschaften ver.di und dbb ein Angebot in den laufenden Verhandlungen zu Zeitzuschlägen und Führungskräftezulagen unterbreitet.
Nach einigen Verhandlungen und Tarifgesprächen hat die Arbeitgeberseite sich entschlossen, ein offizielles Angebot zu unterbreiten. „In den Gesprächen mit den Gewerkschaften hatten wir schon in den vergangenen Terminen immer wieder deutlich gemacht, was wir uns vorstellen könnten, dies jedoch nie offiziell angeboten“, so Rainer Friebertshäuser, Leiter der Tarifkommission des BDLS. „Um nun aber unseren Abschluss-Willen zu verdeutlichen und hoffentlich weitere Streikmaßnahmen zu verhindern, sind wir diesen Schritt gegangen und haben unser Angebot schriftlich unterbreitet. Wir hoffen auf eine positive Rückmeldung noch vor Ostern und kommen auch gerne an den Verhandlungstisch zurück“, so Friebertshäuser weiter.
Das Angebot im Einzelnen:
Ab 1. Januar 2024
• Abschaffung Anrechnung NZ
• Erhöhung Feiertagszuschlag von 100 % auf 125 %
• Erhöhung Nachtzuschlag von 15 % auf 20 % von 22-6 h
• Pfingst- und Ostersonntag wie Feiertage behandeln
• Erhöhung Mehrarbeitszuschlag von 25 % auf 30 %
Einführung von Führungskräftezulagen:
• Zert. Aufsichtspersonale von EG I bis III (Ebene 1) 1,50 €
• Führungskräfte der Ebene 1 (Ebene 2) 2,00 €
• Führungskräfte der Ebene 2 2,50 €
• Zertifizierte Ausbilder 2,00 €
• Besitzstandsregelung für bestehende günstigere Vereinbarungen
Das Angebot bedeutet für die Arbeitgeberseite eine enorme Belastung, die sich zusätzlich zu den ab 1. April 2023 wirksam werdenden Entgelterhöhungen ergibt. Mit insgesamt bis zu 28,2 Prozent Entgelterhöhungen lag der Abschluss im Jahr 2022 weit über dem in anderen Branchen, obwohl sich die Luftverkehrswirtschaft von der Pandemie noch nicht wieder gänzlich erholt hatte.
Brancheninformationen (www.bdls.aero)
Die Luftsicherheitsunternehmen an den Verkehrsflughäfen in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 25.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2022 lag der Umsatz der Branche bei 925 Mio. Euro. Die im BDLS organisierten Unternehmen haben mit ca. 740 Mio. einen Anteil von fast 75 % am Markt. Sie beschäftigen rund 13.500 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Bereichen §§ 5, 8, 9 und 9a LuftSiG sowie Servicedienstleistungen. Darunter sind rund 8.000 als Luftsicherheitsassistentinnen und –assistenten, etwa 4.600 als Luftsicherheitskontrollkräfte und rund 1.200 mit Servicetätigkeiten.