Pressemitteilung des BDLS 21 / 2024
Berlin – Der Luftverkehr in Deutschland steckt weiterhin in einer Krise – darin waren sich die Referenten des öffentlichen Teils der Jahresmitgliederversammlung des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen einig. War es zunächst die temporäre Corona- Krise, die dem deutschen Luftverkehr schwer zu schaffen gemacht hat, aus der es aber stetig bergauf ging - ist es derzeit eine noch existenziellere Krise geworden. Neben dem allgegenwärtigen Fach- und Arbeitskräftemangel, belasten besonders Kostensteigerungen, die mittlerweile zu einer deutlichen Abwanderung der Fluggesellschaften von den deutschen Flughäfen führen, die Luftverkehrsbranche nachhaltig. Als unmittelbar vom Wohlergehen des Luftverkehrs betroffene Dienstleister, stehen so auch die Luftsicherheitsunternehmen vor massiven Herausforderungen.
Im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung im Vorfeld der Mitgliederversammlung des BDLS referierten Experten aus unterschiedlichen Branchenbereichen über die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen.
Dr. Sven Berger, Leiter des Referats Luftsicherheit (B3) im BMI schilderte den anwesenden Gästen die aktuellen Entwicklungen aus Sicht des Bundesinnenministeriums.
Dr. Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, und Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, forderten in ihren Referaten zur Weiterentwicklung der Luftsicherheitskontrollen und den Wachstumsperspektiven der Flughäfen ein klares Bekenntnis zum Luftverkehrsstandort Deutschland. Maßgeblich richtet sich diese Forderung an die Politik, keine weiteren Verschlechterungen, beispielsweise durch immer weiter steigende Gebühren und Standortkosten, zu verursachen, sondern im Gegenteil zur Steigerung der Attraktivität des Luftverkehrsstandortes Deutschland beizutragen.
Nikolaos Papatrechas, Geschäftsführer ICTS Deutschland GmbH, stellt die aktuellen Herausforderungen für die Luftsicherheitsdienstleister beispielhaft am § 9 – der Eigensicherungsaufgaben der Fluggesellschaften dar.
Im Anschluss an die öffentliche Veranstaltung folgte die verbandsinterne jährliche Mitgliederversammlung des BDLS.
Brancheninformationen
Die Luftsicherheitsunternehmen an den Verkehrsflughäfen in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 25.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 20223 lag der geschätzte Umsatz der Branche bei 1,34 Mrd. Euro. Die im BDLS organisierten Unternehmen haben mit ca. 961 Mio. Euro einen Anteil von fast 71 % am Markt. Sie beschäftigen rund 14.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in den Bereichen §§ 5, 8, 9 und 9a LuftSiG sowie Servicedienstleistungen.